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Meditation

Was genau ist Meditation eigentlich?

 

Als Meditation wird letztendlich eine Reihe von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen bezeichnet, die das Ziel haben, dass man einen Zustand innerer Ruhe erreicht. Du erreichst einen Zustand der gedankenlosen Bewusstheit. Dein Geist ist wach, klar und nimmt bewusst wahr, was in deinem Inneren passiert und wendet sich vom Außen ab.

 

 

Beim Meditieren geht es um die Bündelung deiner Aufmerksamkeit. Indem du dich auf einen Gedanken, eine Empfindung, eine Emotion oder deinen Atem konzentrierst, fokussierst und beruhigst du deinen Geist. Das kann dir helfen, bestimmte Aufgaben zu erledigen oder ganz einfach deinen Alltag zu bestreiten. Viele Praktizierende schwören auf die Wirkung regelmäßiger Meditation und ziehen daraus Kraft und Inspiration.

 

Wie meditiert man richtig?

 

Grundsätzlich gibt es hier kein richtig oder falsch. Letztendlich ist es wichtig, dass du deinen individuellen Weg findest. Die einen können besser mit geführten Meditationen arbeiten, die anderen können sich an Ort und Stelle hinsetzen und auch bei lauten Umgebungsgeräuschen in ihren Geist eintauchen. Nicht alle Übungen eignen sich für jede Person gleichermaßen. Wichtig ist, dass du dir selber keinen Druck machst und möglichst schnell „einen Effekt merken möchtest“.

 

Wann und wie oft solltest du meditieren?

 

Im Optimalfall solltest du jeden Tag meditieren. Zu welcher Tageszeit du am besten meditierst, hängt auch wiederum von den individuellen Bedürfnissen ab. Meditierst du am Morgen, dann ist dein Geist noch frisch und du kannst dich optimal auf den anstehenden Tag vorbereiten. Meditierst du hingegen am Abend hilft es dir, das Erlebte zu verarbeiten und zu reflektieren. Ich persönlich meditiere direkt morgens nach dem Aufstehen. Das liegt zum einen daran, dass ich es liebe direkt morgens mit einem frischen Kopf den Tag zu visualisieren und zum Anderen daran, dass meine Abende nicht zwangsläufig den gleichen Ablauf haben. (Untere normalen Umständen ist man ja zum Beispiel manchmal abends mit Freunden unterwegs und sich dann im Anschluss noch aufzuraffen hat bei mir einfach nicht gut funktioniert.) Meine Morgenroutine ist hingegen immer dieselbe. Da fiel es mir einfach leichter die Meditation in dieser Routine zu etablieren. Aber wie gesagt, hier gibt es kein richtig und kein falsch, es muss für dich funktionieren.

 

Wie lange solltest du meditieren?

 

Auch das ist individuell und hängt davon ab, was du erreichen möchtest. Zwischen 5 und 45 Minuten (zum Teil sogar noch länger) ist alles möglich. Die meisten geführten Meditationen haben eine Dauer zwischen 10 und 20 Minuten. Nimm dir am Anfang nicht zu viel vor, beginne am besten mit 5 Minuten und versuche dann dich langsam zu steigern. Bei mir persönlich sind es meist auch "nur" 10 -15 Minuten am Morgen.

 

Was bringt dir die Meditation?

 

Das Ziel der Meditation ist es, deinen Geist zu fokussieren und dadurch zu beruhigen. Wenn du über einen längeren Zeitraum regelmäßig meditierst, wirst du den Fortschritt spüren. Gesundheit und Immunsystem werden gestärkt, du fühlst dich weniger gestresst und bist ausgeglichener. Ein weiterer positiver Effekt: Konzentrationsfähigkeit und Kreativität steigen.

 

Welche weiteren positiven Effekte hat die Meditation?

 

1.     Du reduzierst Ängste:

Eine regelmäßige Meditation verkleinert den Bereich im Gehirn, der für Stress- und Angstreaktionen zuständig ist.

 

2.     Du entspannst:

Entspannung entsteht, wenn du beobachtest, was ist. Mit Neugierde und Akzeptanz, aber ohne Widerstand gegen die Gedanken und Empfindungen.

 

3.     Du entdeckst dich selbst:

Beim Meditieren wirst du zum Beobachter der Vorgänge in deinem Körper und Geist. Du nimmst sie wahr, ohne sie zu bewerten und im Laufe der Zeit erkennst du, wie deine Empfindungen zusammen wirken und du als Mensch tickst.

 

4.     Du durchbrichst das Grübeln:

Dadurch, dass du deine Gedanken nur beobachtest, reduzierst du die Tendenz deines Geistes, immer und immer wieder über dasselbe Thema nachzudenken.

 

5.     Du wirst gelassener:

Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen verlieren ihre Kraft, wenn du sie so annimmst wie sie sind. Unruhe und Aufgewühltheit weichen mit der Zeit einer gewissen Gelassenheit.

 

6.     Du trainierst deine Konzentration:

In der Meditation konzentrierst du dich immer wieder auf die Beobachtung von dem, was gerade ist. Dadurch lernt dein Geist, sich auf eine Sache zu fokussieren, anstatt ständig abzuschweifen.

 

7.     Du kommst im Jetzt an:

Während des Meditierens geht es nur um das Hier und Jetzt. Um den Moment, in dem sich alles abspielt. Das überträgt sich auch auf deinen Alltag.

 

Dies soll nur als kleiner Auszug dienen, welche positiven Effekte die Meditation auf den Körper hat, mit dem Ziel vor allem Einsteiger dazu zu ermutigen, das Meditieren auszuprobieren.

 

Abschließend noch ein paar Tipps, die dir den Einstieg in die Meditation leichter machen können:

 

1.     Schaffe dir ein Meditationsplatz:

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und diese Eigenschaft kannst du dir zunutze machen, indem du dir einen Meditationsplatz einrichtest. Der richtige Ort besteht aus einem ruhigen Plätzchen, mit wenig Ablenkung, an dem du dich wohlfühlst. Wenn du dich beispielsweise während der Meditation über ein schiefes Bild oder einen Fleck auf dem Teppich ärgerst, dann wird das nichts.

 

Hast du immer wieder unterschiedliche Orte, weil du zum Beispiel viel unterwegs bist, kann auch ein Kissen oder eine Decke der Meditationsplatz sein. Ziel ist, dass dadurch eine Art Ritual entsteht, so dass dein Kopf irgendwann schon in den Entspannungsmodus schaltet, sobald du die Decke ausbreitest oder dein Plätzchen aufsuchst.

 

2.     Mach es dir bequem:

Jogginghose und ein weites T-Shirt eignen sich wesentlich besser für eine Meditation als ein kneifender Hosenbund und ein Hemd. Du solltest dich von deiner Kleidung nicht eingeengt fühlen. Wichtig ist auch, dass deine bequeme Kleidung zur Temperatur passt, denn sowohl das Schwitzen als auch das Frieren können deinen Fokus auf die Meditation schmälern. Da ich gern bei offenem Fenster meditiere, lege ich mir vor allem in den kälteren Monaten zum Beispiel gern eine Decke auf die Beine und eine weitere wickel ich um mich. Das Ergebnis bin dann ich im Deckenhaufen. Es muss nicht schön sein, es soll funktionieren. J

 

3.     Finde deine Meditationshaltung:

Die klassische Pose ist der Lotussitz, eine Art Schneidersitz. Du kannst dich aber auch auf einen Stuhl setzen oder im Liegen meditieren (hier ist aber vor allem Abends aber die Wahrscheinlichkeit, dass du einschläfst nicht unerheblich). Achte darauf, dass du eine Position findest, die für dich bequem ist und zwar während der gesamten Meditationsdauer.

 

4.     Ablenkungen sind tabu:

Vermeide alles, was deine Meditation unterbrechen könnte. Schalte das Handy aus, gib deinem Partner, deinen Mitbewohnern, deiner Familie Bescheid, dass du nicht gestört werden willst. Nutzt du eine App zum Meditieren, dann achte in jedem Fall darauf, dass du die Benachrichtigungen ausstellst, damit dich dein Handy nicht vom Wesentlichen ablenkt.

 

5.     Starte mit kurzen Meditations-Sessions:

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gerade am Anfang ist das Stillsitzen und sich treibenlassen manchmal leichter gesagt als getan. Beschränke dich also zu Beginn auf 5 – 10 Minuten und schaue, welche Auswirkungen das auf dich hat. Steigern kannst du dich dann, wenn du bereits ein gutes Gefühl fürs Meditieren entwickelt hast.

 

6.     Meditiere regelmäßig:

Alle paar Wochen einmal zu meditieren wird dir nicht deinen gewünschten Erfolg bringen. Wichtig ist, dass du regelmäßig am Ball bleibst. Ist es für dich erstmal eine Gewohnheit geworden, dann wirst du auch merken, dass dir etwas fehlt, wenn du nicht meditierst.

 

7.     Schiebe Gedanken beiseite:

Das Ziel der Meditation ist es, deine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Das klingt entspannend, ist aber gerade zu Beginn nicht unbedingt leicht. Am Anfang wirst du dich vermutlich oft dabei erwischen, wie du deine Einkaufsliste durchgehst, den kommenden Tag planst oder noch mal eben über das Geburtstagsgeschenk für eine Freundin nachdenkst. Aber keine Sorge: Das ist vollkommen normal. Tauchen diese Gedanken auf, dann bemerke es und lass sie aber gleich wieder ziehen und widme dich erneut der Übung. Am Anfang mag das sehr schwer fallen, aber glaub mir, darin wirst du von Zeit zu Zeit besser.

 

8.     Lass‘ dich nicht verrückt machen:

Wer meditiert, tut nichts – oberflächlich betrachtet zumindest. Nichts tun ist für die meisten Menschen extrem ungewohnt und oft sogar mit einem schlechten Gewissen verbunden. Wundere dich also nicht, wenn sich Körper und Geist erstmal gegen deinen Plan wehren, still dazusitzen und einfach nichts zu tun – und am besten auch nichts zu denken. Widerstehe einfach dem Impuls, aufzustehen und Wäsche zu falten. Vielleicht kriegst du kalte Füße oder dein Rücken schmerzt beim aufrechten Sitzen? Findest du es plötzlich albern, herumzusitzen und zu meditieren? Ignoriere das und halte durch! Die Abwehrreaktionen werden mit der Zeit schwächer. Und du wirst die positiven Auswirkungen der Achtsamkeitsübungen spüren.

 

9.     Keine Eile nach der Meditation:

Nachdem du eine Weile mit geschlossenen Augen dagesessen und dich ganz auf dein Inneres konzentrierst hast, solltest du dir für die Rückkehr in den Alltag Zeit nehmen. Springe nicht sofort auf und arbeite oder organisiere, sondern nimm dir ein paar Minuten Zeit. Schaue aus dem Fenster, trinke ein Glas Wasser, strecke deinen Körper – und kehre dann gestärkt zurück in die Wirklichkeit.

 

10.  Erwarte nicht zu viel:

Zu hohe Erwartungen sind der Feind der Entspannung. Auch wenn die ersten Übungen simpel scheinen: Das Loslassen der Gedanken ist nicht einfach. Wir sind viel zu sehr in einer Gesellschaft verankert, in der Stillstand nichts Gutes bedeutet. Innehalten fällt den meisten von uns schwer. Trotzdem bringt dich jede Achtsamkeitsübung weiter. Mit der Zeit wirst du ruhiger und das Abschalten wird dir leichter fallen. Und irgendwann kommst du auch inmitten des größten Trubels nicht mehr aus der Ruhe. Übung und Regelmäßigkeit gehören aber unbedingt dazu.

 

Es mag anfangs ein wenig Disziplin kosten, das Meditieren zur Routine werden zu lassen. Aber wenn du dich darauf einlässt, wirst du schnell merken, dass du dich weniger gestresst fühlst. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass Meditation sie ruhiger werden lässt und dafür sorgt, dass sie ihre Aufgaben fokussierter und konzentrierter angehen können. Und das beste: Du brauchst weder Equipment noch einen festen Ort. Denn egal, wo du gerade bist – auch auf Weltreise: Such’ dir einfach ein ruhiges Plätzchen, nimm eine bequeme Sitzhaltung ein, schließe deine Augen und meditiere für ein paar Minuten. Sogar bei alltäglichen Dingen, wie dem Zähneputzen oder einfachem Gehen, kannst du meditieren, indem du ganz bewusst das Brummen der Zahnbürste oder jeden einzelnen Schritt wahrnimmst und deine Gedanken ausschaltest.

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