In älteren Artikel habe ich ich bereits mit Themen wie vermeidbare Fehler bei der Persönlichkeitsentwicklung insbesondere dem Punkt, wie man ins Tun kommt, befasst. Nun habe ich aber beschlossen vielleicht noch mal einen Schritt zurückzugehen und dir dabei zu helfen, herauszufinden, was du eigentlich wirklich willst.
Denn neben der Frage: „Wer bin ich wirklich?“ ist wohl die zweit wichtigste Frage „Was will ich wirklich?“. Denn genau an dem Punkt wird es kompliziert. Was nicht zuletzt dran liegt, dass es mittlerweile unzählige Möglichkeiten gibt. Dieses Überangebot an Möglichkeiten hat zur Folge, dass man überfordert ist und orientierungslos wird. Und so gibt es immer noch ziemlich viele Menschen, die überhaupt nicht wissen was sie wollen.
Warum ist das so? Oder auch: Warum du nicht weißt, was du willst:
Wir alle haben Gefühl und Verstand. Unser Verstand ist für die langfristige Planung zuständig, wohingegen die Gefühle im Hier und Jetzt leben. Das sich Gefühl und Verstand nicht immer einig sind, ist vermutlich allen bewusst. Und so befindet man sich in dem Zwiespalt zwischen Gefühl und Verstand – oder wie es ein deutscher Musiker 2015 bereits besungen hat „Herz über Kopf“. Wenn sich Verstand und Gefühl widersprechen, bleibt für dich ein Chaos zurück, indem du dich fragst, was du wirklich willst.
Also, was willst du wirklich?
Zu den Dingen, die dich glücklich machen sollen und wie du am besten dein Leben leben sollst, hat jeder eine Meinung. Sei es deine Familie, deine Freunde oder irgendjemand dem du online folgst. Und es ist definitiv nicht meine Intention nun die nächste Person zu sein, die dir sagt, was dich glücklich macht. Denn das kann ich im Übrigen gar nicht. Vielmehr möchte Ich möchte, dass du all diese Personen und deren Meinungen vergisst und damit beginnst, auf dich selber zu hören. Denn es ist dein Leben. Nur du kannst ganz sicher sagen und wissen, was dir guttut und was dich wirklich glücklich macht. Denn nur du weißt, wie du tickst, was dir wirklich wichtig ist und womit du eventuell keine Berührungspunkte (mehr) haben möchtest. Daher kannst auch nur du herausfinden, was du selbst wirklich willst.
Wenn dir diese 5 Dinge bewusst sind, ist es schon mal wesentlich leichter herauszufinden, was du willst. Hast du darauf noch keine Antworten, solltest du hier beginnen:
1. Du kennst deine langfristigen Ziele
2. Du kennst deine persönlichen Werte
3. Dir ist klar, was dir Freude und was dir Frust bereitet
4. Du hast genug Informationen, um eine Entscheidung zu treffen
5. Herz und Kopf wollen das Gleiche
Du bist dir über die obigen Punkte im Klaren, hast auch schon oft drüber nachgedacht, aber bislang trotzdem keine wirkliche Antwort drauf gefunden, was du willst? Du warst vielleicht sogar damit überfordert und konntest dich nicht entscheiden? Dann kann ich dir sagen, damit bist du nicht allein. Es gibt viele Menschen, die auf der Suche nach ihrer Berufung oder ihrem Lebenssinn sind und keine Antwort darauf finden. Das liegt meist daran, dass sie versuchen die Antwort darauf in ihrem Kopf zu finden. Sie denken darüber nach, was sie wollen und drehen sich im Kreis. Denn die Antwort auf diese Frage liegt oft in der Außenwelt. Den woher sollst du zum Beispiel wissen, dass du ein begnadeter Musiker*in bist, wenn du noch nie ein Musikinstrument in der Hand gehalten hast? Wenn du also auf der Suche nach deinem Platz im Leben bist, dann musst du mit diesem Platz auch schon in Verbindung gekommen sein. Den allein vom Kopf her wirst du nicht herausfinden, ob der erdachte Platz wirklich deiner ist.
Daher lege ich dir ans Herz:
1. Sei neugierig und probiere Neues aus
Probieren geht über studieren. Eine wirklich alte Redewendung, die sehr viel Wahres beinhaltet. Also gehe raus in die Welt, erkundschafte sie und probiere alles aus, worauf du Lust hast. Bring dich mit so vielen Dingen wie möglich in Kontakt, denn was du wirklich willst, findest du oft durchs ausprobieren. Auch wenn dir einige Dinge nicht gefallen, wird es dich weiterbringen. Warum das so ist, erfährst du direkt bei Punkt 2.
2. Mache dir klar, was du nicht willst und warum
Die Frage, was wir wollen ist oft schwer zu beantworten. Was wir nicht wollen, können wir dagegen in der Regel klarer benennen. Bevor wir beispielsweise wissen, welche Beruf wir ausüben möchten, wissen wir, was wir nicht ausüben wollen. Sei es aus Überzeugung oder weil wir damit schlechte Erfahrung gemacht haben. Und die schlechten Erfahrungen können wir im Übrigen auch nur dann machen, wenn wir wie in Punkt 1 erwähnt immer neugierig bleiben und neues ausprobieren. Denn zu wissen, was man nicht möchte ist sehr wichtig, da wir dadurch näher an das herankommen, was wir wollen.
Ein Beispiel:
Nachdem ich 2020 zwei Mal trotz guter Arbeit aus finanziellen Gründen meinen Job verloren habe, hatte ich die Nase voll von anderen abhängig zu sein.
Dementsprechend wusste ich also, was ich nicht wollte: Das nächste Angestelltenverhältnis
Was ich stattdessen wollte: Freischaffend arbeiten, da ich mich dabei nur auf mich verlassen muss und keiner „Willkür“ eines Arbeitgebers mehr ausgesetzt bin.
Welcher Wunsch steckt dahinter: Der Wunsch nach Selbstbestimmtheit und Freiheit.
Wenn auch du alles, was du nicht machen möchtest im Hinblick darauf, welches Bedürfnis bzw. welcher Wunsch sich dahinter versteckt, hinterfragst, dann wirst du dem, was du eigentlich willst ein ganzes Stück näherkommen.
3. Vertraue auf dein Bauchgefühl
Wie eingangs bereits erwähnt, sind sich Herz und Verstand nicht immer einig. So neigt der Mensch bei vielen Entscheidungen dazu, diese mit dem Kopf zu treffen. Es werden Pro/Contra Listen angefertigt oder man denkt darüber nach, was sich beispielsweise besser auf dem Lebenslauf machen würde. Aber damit schauen wir uns nur die harten Fakten (verstand) an und welches Gefühl (Herz) du dabeihast, wird in dieser Betrachtung untergraben. Dabei ist es aber gerade die Gefühlswelt, die dir am allerbesten zeigen kann, was du wirklich im Leben willst. Du musst beginnen, den Zugang zu dir selbst und deinem Herzen zu finden. Und das funktioniert am besten, wenn du in dich hineinhorchst und auf deinen Körper hörst. Was empfindest du bei einer Sache? Fühlst es sich richtig oder falsch an?
Der Mensch fällt leider viel zu viele Entscheidungen mit dem Kopf. Sicherlich hast auch du schon so einige Entscheidungen rein aus rationalen Gründen getroffen. Aber glücklich hat es dich am Ende auch nicht gemacht. Dabei ist es enorm wichtig auf seinen Körper zu hören.
Bei mir gab es beispielsweise die Situation bei meinem damaligen Arbeitgeber, bei dem ich mich bis ins Burnout gearbeitet habe. Mein Körper hat mir ganz klar gesagt, dass die Situation nicht zuträglich ist. Und trotzdem habe ich mich anfangs geweigert etwas dagegen zu unternehmen und mich so auch geweigert habe, meinem Herzen zu folgen, indem ich mich umorientiere. Mein Kopf sagte mir, dass ich doch noch weiter durchhalten muss, schließlich „brauche“ ich das ja für meinen Lebenslauf. Rückblickend betrachtet definitiv Bullshit. Ich hätte mir, meinem Körper und meinem Geist so einiges an Strapazen ersparen können, wenn ich früher gehandelt hätte. Stattdessen bin ich wochenlang mit ungutem Gefühl im Bauch zur Arbeit gegangen. Und nicht selten kam es vor, dass ich vor dem Bildschirm saß, draufgestarrt habe und entweder nicht arbeiten konnte oder angefangen habe zu weinen, weil ich nicht in der Lage war mit diesem unmenschlichen Pensum umzugehen und es mich einfach unglücklich gemacht hat. Und was soll ich sagen, nachdem ich dann anfing mich wegzubewerben, wurde die Last zunehmend weniger. Je mehr ich „gegen“ meinen Kopf arbeitet, desto geringer wurden die körperlichen Symptome. Mein Körper spürte, dass es wieder in die richtige Richtung ging. Und als ich dann meinen letzten Arbeitstag hatte, fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Beziehungsweise wirklich realisiert habe ich es an meinem 1. Arbeitstag im neuen Job, vorher fühlte es sich mehr wie Urlaub an und die „Angst“ zurück zu müssen, war noch in Teilen vorhanden. Aber sobald ich es wirklich realisiert hatte, fühlte mich so viel leichter und wusste, ich bin auf dem richtigen Weg. Dieses Gefühl ist so befreiend und wunderschön.
Daher solltest auch du bei Entscheidungen mehr auf dein Bauchgefühl hören. Wenn du zwischen zwei Szenarien entscheiden musst, spiele sie beide gedanklich durch. Wie fühlt sich die eine und wie fühlt sich die andere Variante an? Wenn sich bei der einen Variante dein Bauch zusammenzieht, dann solltest du dich dagegen entscheiden.
Wenn du nun also immer neues ausprobierst und dabei herausfindest, was du nicht möchtest und hinterfragst, welches Bedürfnis da stattdessen hinter steckt, wirst du Schritt für Schritt immer weiter herausfinden, was du wirklich willst. Und wenn dir dann dein Bauchgefühl rückmeldet, dass du dich wohl fühlst und glücklich bist, dann hast du das, was du wirklich willst gefunden!
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg auf deiner persönlichen Suche!
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