In meinem letzten Artikel bin ich darauf eingegangen, dass ein häufiger Fehler bei der Persönlichkeitsentwicklung der Umstand ist, dass man nicht ins Tun kommt. Aber natürlich gibt es dieses Hindernis nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, man findet es auch oft beim Verwirklichen seiner eigenen Ziele, Wünsche und Träume wieder. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch du dieses Gefühl kennst. Du hast viel gelesen, gemacht und getan, weißt auch wofür und was du damit erreichen möchtest. Aber irgendwie hältst du dich trotzdem noch auf und kommst nicht ins Tun? Dann wird dir dieser Beitrag hoffentlich weiterhelfen. Denn heute möchte ich auf genau diese Problematik eingehen: Wie man ins Tun kommt.
Vom Lesen, informieren, planen, was auch immer es in deinem Fall sein mag, ins Tun zu kommen, ist manchmal gar nicht so einfach, wie es klingt. Aber ich möchte dir gern dabei helfen.
Wichtig ist es, sich vorab einmal zu fragen, woran es überhaupt liegt, dass man nicht ins Tun kommt.
Liegt es möglicherweise an Zweifeln oder Ängsten?
Veränderungen bringen natürlich auch immer ein gewisses Risiko mit sich, da man sich in unbekannten Gebieten bewegt und somit seine Komfortzone verlassen muss.
Liegt es daran, dass du die Dinge nicht wirklich zu Ende denkst, sondern nur an der Oberfläche kratzt?
Sprich, du formulierst Ziele und Wünsche, prüfst aber nie deine konkreten Möglichkeiten. Stattdessen hältst du dich lieber weiter mit Prokrastination auf. Und ja, auch lesen und informieren ist manchmal einfach nur aufschieben.
Liegt es daran, dass du Angst vor Fehlern hast?
Dann kann ich dich beruhigen, denn Fehler sind die besten Lehrer. Und Fehler machen gehört einfach dazu. Habe vertrauen in dich und deine Fähigkeiten und lege los. Denn beim Tun kommt die Klarheit von ganz allein.
Liegt es daran, dass du dich nicht vorbereitet genug fühlst?
Manchmal reden wir uns ein, dass wir erst etwas Gewisses erreicht haben müssen, beispielsweise ein Zertifikat, ein Kurs oder Ähnliches, bevor wir anfangen können. Aber auch das sind alles nur Gedanken, die uns vom Handeln abhalten.
Gründe, die einen abhalten, gibt es vermeintlich unzählige. Sowohl ich als auch du könnten diese Liste jetzt vermutlich noch endlos weiterführen. Das soll aber nicht der Inhalt dieses Blogs sein. Dennoch ist es aber wichtig, dass du dir selber die Frage stellst, was dich abhält. Sollten es Dinge wie die obigen sein, dann über Board damit und anfangen. Wie, das verrate ich dir gleich. Wenn du beim Hinterfragen allerdings feststellen solltest, dass du nicht ins Tun kommst, weil du dir etwas vorgenommen hast, was du eigentlich gar nicht willst, dann über Board mit dem Vorhaben und finde erstmal heraus, was du eigentlich willst. Finde heraus, wofür du brennst und was du erreichen möchtest.
Bewusstwerdung und Umsetzung:
Wir können blind irgendwelchen Ratschlägen folgen. Erfolgversprechend ist das allerdings nicht. Wenn dir nicht bewusst ist, warum du etwas anders tun solltest und welche Vorteile du davon hast, dann wirst du nicht weit kommen. Also werde dir bewusst darüber, was du auf welche Art bisher gemacht hast und warum. Im Anschluss musst du dir bewusst darüber werden, was du anders machen solltest, um dein Ziel zu erreichen. Das ist ein ganz wichtiger Part. Der zweite ausschlaggebende Part ist folglich die Umsetzung, dabei kann dir leider keiner wirklich helfen, denn das ist allein dein Part. Du musst selber aktiv werden.
Aber wie kannst du das am besten tun?
1. Kleine Schritte
Gern wird man übermütig, wenn man weiß, was man will. Auch eine gewisse Portion Ungeduld spielt dann eine Rolle, weil wir es am liebsten sofort wollen. So funktioniert das aber leider nicht. Wie sagt man so schön, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch bei dir wird es nicht der Fall sein. Darüber hinaus bremsen wir uns selber aus, wenn wir auf einmal dieses riesige Projekt vor Augen haben und nicht wissen, wo wir anfangen sollen. Von daher gilt: Kleine Schritte. Denn jeder Schritt nach vorne, ist ein Schritt in die richtige Richtung!
Fang klein an, so klein wie du magst und vor allem so klein wie du dich wohlfühlst. Denn auch kleine Schritte bringen dich irgendwann zum Ziel. Auf der Stelle treten wird dich hingegen niemals zum Ziel bringen.
2. Formuliere deine Ziele richtig
Denn wenn du etwas ändern möchtest, musst du natürlich wissen, was du ändern willst und wohin es gehen soll.
SMARTE Ziele wirst du in dem Zusammenhang sicher schon gehört haben. Sprich deine Ziele müssen spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. So können wir uns selber auf dem Weg zum Ziel kontrollieren.
3. Der 5-Minuten-Trick
Auch wenn du keine Lust hast oder dich schlichtweg nicht zum Anfangen motivieren kannst. Nimm dir trotzdem vor, es wenigstens für 5 Minuten zu machen. Mehr nicht. Wenn du nach den 5 Minuten immer noch keine Lust hast, dann höre wieder auf. Aber meistens sind wir nach 5 Minuten bereits drin und machen weiter. Selbiges Prinzip funktioniert übrigens auch, wenn man sich nicht zum Sport aufraffen kann. Einfach nur 5 Minuten vornehmen und sobald man begonnen hat, zieht man es auch durch. Der Schweinehund muss nur einmal überwunden werden und das funktioniert leichter, wenn man sich sagt, dass es eben nur 5 Minuten sind. Das ist eine sehr absehbare Zeit und wie oft verschwenden wir 5 Minuten für irgendetwas anderes?
4. Entscheide jetzt und nicht morgen
Ja, ja.. morgen ist auch noch ein Tag. Aber wenn du immer alle Entscheidungen auf morgen verlegst, tust du dir keinen Gefallen. Sicherlich ist es manchmal strategisch gut, Entscheidungen auf den Folgetag zu legen, aber nur dann, wenn du dir auch sicher bist, dass du bis zu einem bestimmten Zeitpunkt definitiv handeln willst. Da dies aber aktuell noch zur Debatte steht, solltest du die Entscheidungen nicht vertagen.
5. Hole dir Hilfe
Hin und wieder müssen wir uns auch eingestehen, dass wir Unterstützung benötigen. Und das ist definitiv keine Form von Versagen. Ganz im Gegenteil, nur die wirklich starken Personen können ihre Schwächen zugeben. Nach Hilfe zu Fragen ist sogar eine sehr kluge Entscheidung, da wir aus dem Wissen anderer profitieren können und somit vielleicht einige Fehler und Hindernisse gar nicht erst mitnehmen müssen. Ob du dir die Unterstützung im Familie- oder Freundeskreis holst oder bspw. bei einem Coach obliegt dabei dir. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert.
Dann gibt es noch einen weiteren Punkt, der es so nicht in die Aufzählung geschafft hat, weil er etwas makaber rüberkommen kann, aber in meinen Augen auch einen anderen Blickwinkel verschafft, der durchaus hilfreich sein kann. Und zwar: an seinen Tod bzw. das Ende seiner Lebenszeit zu denken. Wärest du aktuell glücklich mit dem was du bislang erreicht, geschafft und gesehen hast? Oder würdest du es rückblickend bereuen, dass du nicht angefangen hast? Auch diese Art und Weise die Situation zu betrachten, kann einem durchaus dabei behilflich sein ins Tun zu kommen.
Also nochmal kurz und knapp: Was ist essentiell um ins Tun zu kommen und am Ball zu bleiben:
Du brauchst 3 Elemente. Zu Beginn eine klare Motivation, fürs Durchhalten ein gewisses Maß an Selbstregulation und Willensstärke, um in Schritt 3 aus der Motivation eine Gewohnheit zu formen. Wenn du das erreicht hast, dann hast du quasi gewonnen J
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Kommentar schreiben