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Was ist wichtiger als Du selbst?

Das neue Jahr ist nun bereits 6 Tage alt.

 

Vielleicht hast du dir zum Ende des letzten Jahres neue Vorsätze für dieses Jahr überlegt und bist nun fleißig dabei, diese umzusetzen und in eine Gewohnheit umzuwandeln. In der Regel braucht der Mensch zwischen 21 und 60 Tagen, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Also gib nicht zu schnell auf.

 

Ich möchten den Fokus zu Beginn des Jahres gern auf etwas ganz Besonderes lenken:

Nämlich auf Dich!

 

Wieso, weshalb, warum möchte ich mit einer kleinen Anekdote erklären:

Als ich persönlich nicht recht wusste, wohin mit mir und welche Richtung ich nun einschlagen wollte fühlte ich mich etwas verloren. Ich begann darüber zu sprechen und Rat zu suchen. Und so kam es dazu, dass mir mein Bruder empfahl einen Coach aufzusuchen. Ich selbst wäre vermutlich nicht auf die Idee gekommen und zugegebenermaßen hätte ich auch nicht erwartet diesen Tipp ausgerechnet von meinem Bruder zu bekommen. Die Tatsache, dass er ihn allerdings bereits seit längerer Zeit besuchte, ließ für mich keine Zweifel mehr offen: Der Mann muss etwas taugen. Also vereinbarte ich meinen ersten Termin.

 

Behandelt haben wir in den Sitzungen die verschiedensten Themen. Erzählen möchte ich jetzt aber die Situation, die mich zu diesem Beitrag verleitet hat. Der Coach legte mir ans Herz mit dem Meditieren zu beginnen. Das war auch nicht das Erste Mal, dass mir dazu geraten wurden. Also probierte ich es aus und konnte dem Ganzen auch durchaus etwas Positives abgewinnen. Ich wurde ruhiger dadurch und erhielt mehr Klarheit in sämtlichen Belangen.

 

- Welche positiven Aspekte das Meditieren mit sich bringt habe ich bereits bei Instagram thematisiert und da ich mittlerweile ein großer Fan des Meditierens bin, liegt es auch nahe, dass sich meine erste Challenge darauf bezieht. -

 

Aber in meine Routine hatte es das Meditieren dennoch bis zur nächsten Sitzung ein paar Monate später nicht geschafft. Als er mich fragte, woran das läge begann ich ganz automatisch etwas von „keine Zeit, keine Ruhe“, die üblichen Ausreden halt, zu brabbeln. Schon während ich sprach merkte ich, wie sich die Augenbraue meines Gegenübers immer weiter hochzog. Aufgrund dieser Reaktion begann ich schon während meiner Ausführung zu bemerken, dass es letztendlich nur Ausreden waren. Somit ruderte ich von der Aussage „ich habe keine Zeit“ zurück zu „ich habe dem ganzen nicht genug Priorität verschafft.“ Und das ist ein ganz anderer aber für mich sehr essentieller Blickwinkel. Man findet für alles Zeit, wofür man sich die Zeit nehmen möchte. Daraufhin stellte er mir die Frage „Aber was ist denn bitte wichtiger als Sie?“ Eine Frage, die mich überrollte und auf die ich keine plausible Antwort hatte. Denn letztendlich ist nichts wichtiger als man selbst. Und das ist auch der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe. Niemand anderes wird dich als Priorität 1 ansetzten, das musst du schon selber tun. Und was ich wichtiger als die Dinge, die dir guttun und zu deinem Seelenfrieden beitragen? Richtig – gar nichts!

 

Dies war für mich letztendlich der erste Anstoß und Impuls mich in meinem Leben erstmals wirklich an die aller oberste Stelle zu setzen. Und was soll ich sagen, es fühlt sich wahnsinnig gut an.

 

Ich habe gern mal anderen Menschen eine größere Priorität gegeben und sie damit über mich gestellt, was letztendlich nur dazu geführt hat, dass man sich relativ leicht in irgendeiner Form ausnutzen lässt oder seine persönlichen Wünsche und Ziele aus den Augen verliert. Und so sollte es nicht sein. Nicht zuletzt führt es auch irgendwann dazu, dass man einen Groll gegen diese Menschen hegt, weil sie einen angeblich von etwas abhalten. Aber im Endeffekt hat man sich damit selber von etwas abgehalten. Oder wurdest du darum gebeten in deinem eigenen Leben Priorität Nummer 2 zu sein? Vermutlich nicht. Und wenn dir diese Frage so bewusst gestellt worden wäre, hättest du der Person wahrscheinlich einfach nur einen Vogel für so eine anmaßende Frage gezeigt.

 

Warum also entscheiden wir das manchmal also von ganz allein, dass jemand wichtiger sei als wir? In vielen Fällen tun wir das, weil wir Angst haben, dass sich der Mensch sonst von uns abwenden könnte. Oftmals ist dies einfach nur eine irrationale Angst, die auch dazu führen kann, dass keine zwischenmenschliche Beziehung auf Augenhöhe möglich ist. Und wenn sich jemand tatsächlich von dir abwendet, nur weil du dein Leben nach dir und deinen Wünschen ausrichtest, dann sollte dieser Jemand auch nicht in deinem Leben stattfinden. Denn mal ehrlich, wollen wir wirklich jemanden in unserem Leben, der so selbstbezogen ist?  

 

Zu diesem Kontext fallen mir gleich zwei, wie ich finde, wirklich schöne und wahre Zitate ein:

 

You don’t lose real friends, real opportunities or real relationships when you start standing up for yourself and set clear boundaries. You lose abusers, manipulators, narcissists, control freaks, attention seekers and mental-health destroying leeches.

 

If we’re dating, I want to be your second priority. I want your first priority to be you, your ambitions, your life and your future, because my priority right now is me and mine. Finding happiness and security alone is crucial to finding it together.

 

Wenn auch du dazu neigst, für Dinge, die du eigentlich tun möchtest ausreden zu finden und/oder anderen Personen mehr Priorität zu geben als dir selbst, dann solltest du einmal in dich hineingehen und dich fragen:

 

Möchtest du das wirklich?

Und wenn ja, warum möchtest du es?

Wenn du es möchtest, warum lässt du dich davon abhalten?

Und vor allem von wem oder was lässt du dich abhalten?

 

Wenn du die Aspekte so beleuchtest, dann wirst du relativ schnell herausfinden, was wirklich Platz in deinem Leben finden sollte und was nicht. Es gibt einfach Dinge, die sind wichtig und andere sind weniger wichtig. Die Gewichtung allein kannst aber nur du vornehmen. Dabei sollte aber auch immer der Fokus auf dir liegen. Denn nichts ist wichtiger als du selbst!

 

Auch wenn ich in meinem Jahresrückblick bereits erwähnt habe, dass man letztendlich kein neues Jahr oder einen sonstigen „besonderen“ Zeitpunkt braucht, um mit etwas zu beginnen, wollte ich dennoch zum Jahresanfang noch einmal unterstreichen, welche Wichtigkeit du in deinem Leben haben solltest.

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