Und schon wieder neigt sich das Jahr dem Ende. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich stelle fest, dass je älter ich werde, desto kürzer kommt mir ein Jahr vor. Häufig löst diese Erkenntnis eine gewisse Unruhe in mir aus. Und ich bekomme das Gefühl, mir würde die Zeit davonrennen. Aber dennoch möchte ich jetzt einen Moment innehalten und über das vergangene Jahr nachdenken und meine Erkenntnisse daraus mit dir teilen. Und möglicherweise rege ich ja auch dich an nochmal intensiver über das vergangene Jahr nachzudenken.
Mein Jahresrückblick 2020:
Schaue ich ganz nüchtern und objektiv auf das Jahr 2020 zurück, würde ich (und jeder andere vermutlich auch) dieses Jahr wohl eher als ein schlechtes Jahr betiteln. Die nüchternen Fakten sind wie folgt: Ich habe meinen Job nicht nur einmal, sondern gleich zweimal verloren, meine langjährige Partnerschaft nahm ein Ende und finanziell stehe ich ebenfalls "schlechter" da als Ende 2019/Anfang 2020. Auf den ersten Blick eine ziemlich bescheidene Ausbeute. Bei mindestens 2 von 3 Punkten fühlen sich vermutlich viele angesprochen oder können es ebenso nachvollziehen, war dieses Jahr doch so anders, als erwartet. Und vor allem so anders als alles, was man bislang kannte.
Aber ich muss sagen, ich bin dennoch glücklicher als je zuvor.
Dieses Jahr hat mir persönlich so wahnsinnig viel gebracht. In bin an jeder Situation, an jedem Stein in meinem Weg, gewachsen. Ich habe die Zeit sinnvoll genutzt und weiß nun viel besser was mich ausmacht, was ich will und wohin meine Reise gehen soll. Ich habe das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein und alles, was ich tue fühlt sich tagtäglich so gut an. Ich habe mich umorientiert und mein Leben komplett umgekrempelt. Ich habe eine Leidenschaft zum gesunden Lifestyle entwickelt. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und habe angefangen wieder regelmäßig Sport zu machen. Und das erstmal nichts aus dem Grund irgendeiner Beautynorm zu entsprechen, sondern einfach, weil es mir, meinem Körper und meiner Seele guttut. Nachdem im letzten Jahr so etwas wie Appetit oder Lust auf ein bestimmtes Essen für mich eher eine Luxuserscheinung war, habe ich darüber hinaus entdeckt, wie viel Spaß es mir bereitet mich gesund und ausgewogen zu ernähren. In dem Zuge habe ich auch angefangen viele Dinge selber herzustellen oder mir eine gesündere alternative zu überlegen, um genau zu wissen, was ich da eigentlich esse. Alles in allem also doch keine so schlechte Ausbeute.
Vor allem habe ich in diesem Jahr aber gelernt, was mir wirklich wichtig ist und was mich glücklich macht. Und das mein Glück und mein Wohlbefinden komplett unabhängig von einem Beruf, Finanzen oder einem anderen Menschen als mir ist. Glücklich sein ist eine Entscheidung und dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal ganz bewusst dafür entschieden, unabhängig von sämtlichen äußeren Einflüssen.
Meine Vorsätze 2021:
Eigentlich habe ich mir jedes Jahr irgendwelche neuen Vorsätze genommen, um sie – wie viele andere auch – nach einigen Wochen wieder zu vernachlässigen. Aber der Wunsch nach Veränderung war dennoch irgendwo immer da. Und in diesem Jahr kann ich aber voller Stolz und Freude sagen: Wenn alles so weiterläuft, wie es aktuell der Fall ist, bin ich glücklich. Und das ist wirklich das aller erste Mal, dass ich das ganz bewusst und vor allem ehrlich behaupten kann. Ende 2019 war der Wunsch nach Veränderung so groß. Ich wollte aus allem altbekannten ausbrechen und mein Leben um 180 Grad drehen. Und genau das ist letztendlich auch eingetreten, wenn auch ganz anders als ursprünglich gedacht. Aber so ist das Leben nun mal. Wenn immer alles so kommen würde wie geplant oder man alles vorhersehen könnte, wo bliebe denn da der Spaß und die Chance zu wachsen?
Selbstverständlich habe ich trotzdem Wünsche und Ziele für das kommende Jahr. Eines meiner Ziele ist zum Beispiel, dass ich meinen Blog weiter ausbauen möchte, um mehr Menschen zu erreichen und somit auch mehr Personen helfen zu können. Aber so wirklich „neue Vorsätze“ gibt es bei mir in diesem Jahr eben nicht.
Daher gibt es von mir in diesem Jahr einfach eine Liste, woran ich weiterhin festhalten möchte:
- An der täglichen Bewegung in der Natur, weil es mir einfach sehr gut tut
- Möglichst gesund zu essen und mit „cleanen“ Lebensmitteln zu kochen
- Täglich Obst und Gemüse essen
- Tägliches meditieren
- Mein Dankbarkeitstagebuch weiterhin führen
- Mehr im Moment leben und diesen genießen
- Weniger Sorgen um die Zukunft machen, es wird schon alles irgendwie hinhauen
- Toxische Personen aus meinem Leben weiterhin fernhalten
- Mich nicht von negativer Stimmung anderer anstecken zu lassen und es vor allem nicht auf mich zu beziehen
Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man unbedingt das Ende eines Kalenderjahres wählen muss, um zu reflektieren oder sich neue Ziele zu setzen – schließlich ist das Kalenderjahr letztendlich auch nur etwas, was sich irgendjemand mal ausgedacht hat – hilft der Jahreswechsel vielen Menschen dabei ins Tun zu kommen. Natürlich hat das auch einen gewissen Charme sich den Jahresstart als Startschuss zu setzen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass der Erfolg einer Sache oder einer neuen Gewohnheit nicht davon abhängt, wann und unter welchen Umständen man ins Tun kommt, sondern lediglich davon, wie wichtig es einem ist. Und seien wir mal ehrlich: Wie wichtig ist dir etwas, wenn es noch Tage, Woche oder Monate (eben bis zum selbstgewählten Startpunkt) warten kann? Alles was einem wirklich am Herzen liegt oder so richtig auf der Seele brennt, greift man sofort an.
Aber wozu ist es überhaupt gut, sich mit dem vergangenen Jahr zu beschäftigen?
Zu aller Erst, weil einem dadurch bewusst wird, wie umfangreich das Jahr doch war. Wie viel passiert ist und was man alles geschafft hat. Diese Erkenntnis würde vermutlich ohne den Rückblick untergehen, da der Mensch gern mal dazu neigt Erfolge und Errungenschaften zu vergessen bzw. diese in Hintergrund rücken zu lassen. Ebenso hilft es dabei sich vor Augen zu führen, wie stark man war, wenn das Jahr zum Beispiel nicht so gut verlaufen ist.
Die daraus gewonnen Einsichten kann man für das kommende Jahr nutzen. Aus einem Rückblick lässt sich eben viel für die Zukunft lernen. Stellt man fest, dass einem etwas nicht gutgetan hat, ist es der perfekte Anlass dies zu ändern oder aus seinem Leben zu verbannen. Oder genau andersherum: Man hat bemerkt wie gut etwas getan hat, dann kann man im kommenden Jahr noch mehr Raum dafür schaffen und dem mehr Gewichtung geben.
Gern möchte ich Dir noch ein paar Fragen mit auf den Weg geben, anhand derer du dein Jahr 2020 für dich reflektieren kannst. Vermutlich werden dir währenddessen auch noch weitere tolle Fragen einfallen. Die in meinen Augen wichtigsten sind jedoch die folgenden:
Wofür bin ich dieses Jahr dankbar?
Was sind meine 3 wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Jahr?
Was würde ich rückblickend anders machen?
Worauf bin ich dieses Jahr besonders stolz?
Welche Sache möchte ich 2021 endlich loslassen und warum?
Was wünsche ich mir für 2021?
Ich hoffe die Fragen helfen dir, das Beste aus diesem zumeist doch eher bescheidenen Jahr mitzunehmen. Gern kannst du deine Erkenntnisse in den Kommentaren teilen.
Zum Schluss möchte ich mich gern noch bei dir dafür bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen und wünsche dir einen grandiosen Start in das Jahr 2021 und dass all deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen.
You rock!
Deine Hannah
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